Erst seit dem „iconic turn“ (1994) und dem „media turn“ − ausgehend von M. McLuhan − entstand zwischen Linguistik und Kunstwissenschaft eine produktive Diskussion, die zuvor nicht existiert hatte (Boehm 1994a, 1994b; McLuhan 1992). Erst jetzt konnten Sprache und Bild als „gleichursprünglich“ gelten. Die Einsicht begann sich durchzusetzen, dass auch Bilder ein „bildendes Organ“ (Humboldt 1968, 7: 53) darstellen und damit mehr und anderes sind als ein „gebildetes“, d. h. gemachtes Ding (ergon), nicht nur ein Träger von Eigenschaften, die ihm kulturell von außen zugeschrieben und oft mithilfe ikonographischer Verfahren identifiziert werden (Humboldt 1968). Die ihnen zuerkannte Artikulationskraft ließ sie der Sprache vergleichbar erscheinen, ohne ...

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