2.Lautlichkeit: Verlautbarung

Von der Stimme und ihrer Lautlichkeit ist in den Diskursen der abendländischen Philosophie bevorzugt dann die Rede, wenn es um die Frage nach dem Menschen geht, denn es war gerade der Lautcharakter der Stimme, dem der Selbstausdruck des Lebendigen zugesprochen wurde. Sie ist − so Hegel − „die Hauptweise, wie der Mensch sein Inneres kundtut; was er ist, das legt er in seine Stimme“ (Hegel 1970: 109). Im Unterschied zum bloßen Klang eines materiellen Körpers (Waldenfels 2006: 191) verknüpfte man Stimme mit der Vorstellung von einem Selbst, das „je nach Konzeption […] Ausdruck für eine Person, ein Subjekt oder ein Selbstbewegtes sein soll“ (Scholz 2003: 36; hierzu kritisch Derrida 2003). Lautlichkeit wurde so zu einer ...

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