Anja Lobenstein-Reichmann
Beziehungsbezeichnungen im Frühneuhochdeutschen
1Theoretische Prämissen
Im Jahr 1929/30 schreibt Sigmund Freud in „Das Unbehagen in der Kultur“,
daß das Wort ‚Kultur‘ die ganze Summe der Leistungen und Einrichtungen bezeichnet, in denen sich unser Leben von dem unserer tierischen Ahnen entfernt und die zwei Zwecken dienen: dem Schutz des Menschen gegen die Natur und der Regelung der Beziehungen der Menschen untereinander. (Freud 1989: 220)
Freud will demnach wissen, „in welcher Weise die Beziehungen der Menschen zueinander, die sozialen Beziehungen, geregelt sind, die den Menschen als Nachbarn, als Hilfskraft, als Sexualobjekt eines anderen, als Mitglied einer Familie, eines Staates betreffen“ (ebd.: 225). Als Antwort ...
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