Woche 1: 15. Juni – 21. Juni

Montag, 15. Juni – Mein erster Tag im Projekt

Ein wenig müde steige ich in mein Auto. Wie immer, konnte ich vor Aufregung in dieser Nacht nicht gut schlafen. Aber meine Droge Neugier putscht mich auf, und in Niederrad angekommen bin ich hellwach.

Es ist unverkennbar: Frankfurt ist zwar insgesamt nicht die schönste Stadt Deutschlands. Aber das Allerhässlichste ist die Bürostadt Niederrad. Direkt an der A 5 gebaut. Eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands. Fenster können nicht geöffnet werden, ohne dass einem bei dem Lärmpegel die Ohren abfallen.

Parkplätze stehen nicht kostenlos zur Verfügung, sondern müssen für viel Geld gemietet werden. Selbst die löchrige Schotterpiste vor dem Haus kostet ein Vermögen. Und wenn es geregnet hat, bilden sich in den Löchern große Pfützen. Sonst nur riesige Häuserschluchten. Keine Infrastruktur, also auch keine Kantine im Haus. Da kann ich mich nur fragen, wie sich ein Stadtplaner so etwas ausdenken konnte. Der gehört geteert und gefedert. Offensichtlich hat man ihm bei der Planung folgende Flöhe ins Ohr gesetzt:

Vermeiden Sie Büros im Innenstadtbereich; die Mitarbeiter hätten zuviel Ablenkung und Ausweichmöglichkeiten für Essen und Einkaufen.

Bauen Sie die Büros im Industriegebiet oder in der Nähe von sozialen Brennpunkten. Somit bleiben die Mitarbeiter im Büro. Überlange Spaziergänge werden vermieden, und es geht somit keine wertvolle Arbeitszeit verloren.

Um also in dieses wunderbare Gebäude beziehungsweise ...

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