This is the Title of the Book, eMatter Edition
Copyright © 2006 O’Reilly & Associates, Inc. All rights reserved.
|
175
First
Max.
Linie
Max.
Linie
Hier Mini IVZ eingeben!
Abstand untere Tabellenlinie zu Textanfang 1,8 cm
-> also: manuell auf den Arbeitsseiten ziehen!!!
Erstellen auf den
Arbeitsseiten
(siehe Muster)
KAPITEL 12
Interviews
Ein Interview ist eine Befragung mit dem Ziel, interessante, neue und spannende
Dinge über und vom Interviewpartner zu erfahren. Wenn Sie Interviews wiederge-
ben wollen, bieten sich Ihnen zwei Formen an: der Bericht und das Wortlaut-Inter-
view. Während sich im Wortlaut-Interview Rede und Gegenrede in Form von Frage
und Antwort abwechseln, gestaltet sich der Bericht anders. Im Bericht verwebt der
Autor Zitate aus dem Interview mit weiterführenden Informationen und einer
Geschichte. Die Zitate fügt der Autor dabei in Form von direkter und/oder indirek-
ter Rede ein.
Beide Darstellungsformen haben ihre Stärken und Schwächen. Eine Stärke des
Berichts ist die Möglichkeit, zusätzliche Informationen innerhalb des Texts unter-
zubringen. Weiterhin ermöglicht die Berichtsform das Erzählen einer Geschichte.
Langweilig gestaltet sich ein Bericht, wenn er inhaltlich trocken ausfällt und über
wenig Substanz verfügt. Ein Wortlaut-Interview kann dagegen spannend und auf-
schlussreich die Sprache des Interviewten wiedergeben. Es eignet sich hervorra-
gend, um Menschen und Ihre Absichten vorzustellen, weil es Denken transparent
machen kann.
Wortlautinterviews lassen sich noch weiter unterscheiden in Kurzinterviews und
Magazininterviews. Das Kurzinterview ist knapp und präzise und beschränkt sich
auf 4-5 Fragen mit den dazugehörigen Antworten. Oftmals wird es durch ein klei-
nes Foto ergänzt und optisch aufgewertet. Im Gegensatz dazu bildet das Magazinin-
terview die längere Variante, in der sich im Optimalfall die Gesprächsatmosphäre
widerspiegelt. Das Magazininterview ist stärker strukturiert und folgt einer bewusst
gestalteten Dramaturgie. Zwar darf im Magazininterview der Gesprächsablauf
geändert werden, aber auf keinen Fall die inhaltliche Aussage.
In diesem Kapitel:
•Vorbereitung
•Durchführung
Verschriftlichung
Vertonung
Autorisierung
458-X.book Seite 175 Dienstag, 28. November 2006 4:23 16
This is the Title of the Book, eMatter Edition
Copyright © 2006 O’Reilly & Associates, Inc. All rights reserved.
176
|
Kapitel 12: Interviews
Links
Max.
Linie
Max.
Linie
In dem Prozess, ein Interview zur Druckreife zu bringen, gibt es vier Phasen: Vorbe-
reiten, Führen, Verschriftlichen bzw. Vertonen und das abschließende Autorisieren.
Für sämtliche Phasen ist eine sorgfältige Arbeitsweise höchste Pflicht, damit das
Interview spannend und mit interessanten Fakten veröffentlicht werden kann.
Vorbereitung
Damit Interviews gelingen, ist eine vorausgehende Recherche Pflicht. Dazu gehören
die Online- und die Offline-Recherche. Wie Sie das Internet für Ihre Recherche nut-
zen, erfahren Sie im Abschnitt »Recherche im Internet« in Kapitel 9, Die Online-
Recherche. Je besser Sie für ein Interview gerüstet sind, desto flexibler können Sie
mit den Befragten umgehen und das Gespräch vorsichtig steuern. Sind Sie gut vor-
bereitet, merkt Ihr Gesprächspartner das und wird es Ihnen mit Respekt und einem
interessanten Dialog danken.
Wichtig ist bei der Recherche herauszufinden, über welche Themen Ihr Interview-
partner bereits gesprochen hat. Sie wissen sicherlich aus eigener Erfahrung, wie öde
es sein kann, die eigenen Ferienerlebnisse den Eltern, Freunden und Bekannten
immer und immer wieder zu berichten. Aufmerksam und spannend wird es meist
dann, wenn jemand eine andersartige Frage stellt und nicht schon wieder fragt:
»Wie war denn Barcelona?« Reizvoller wirkt dann eher eine Frage mit vorangegan-
gener Behauptung, die den Fokus auf ein Thema lenkt, z.B. wie: »Die Bauten von
Gaudí sind mir persönlich viel zu bunt. Ich mag es lieber schlicht und einfach. Wie
haben sie denn auf dich gewirkt?«
Verschonen Sie also Ihren Gesprächspartner mit banalen Fragen nach Dingen, die
Sie seiner Biografie sowie zahlreichen anderen Interviews und Portraits entnehmen
können. Spannender wird es, wenn Sie Teilaspekte beleuchten und hinterfragen.
Unterhaltsam und interessant für Ihre Zuhörer und Leser sowie für den Interview-
ten sind dabei neue Ideen, Behauptungen und Tatsachen. Nehmen Sie sich Zeit für
eine ausführliche Recherche. In der Regel springt dabei ein gutes Interview heraus,
wenn Sie nicht gerade auf einen der bereits genannten Problemfälle stoßen.
Auch wenn Sie einen Ablaufplan für das Interview erstellt haben, halten Sie sich
nicht starr daran! Dadurch können Ihnen unter Umständen interessante Aussagen
durch die Lappen gehen, weil Sie sich zu sehr auf den eigenen vorgefertigten Ablauf
fixiert haben. Wären Sie aufmerksam gewesen und hätten im entscheidenden
Moment nachgefragt, hätten Sie eine wichtige Tatsache mehr erfahren.
Durchführung
Interviews zu führen, ist eine Kunst für sich. Je feinfühliger und aufmerksamer Sie
mit Ihrem Gesprächspartner umgehen, desto angenehmer wird er das Gespräch mit
Ihnen finden und desto ausführlicher wird er Ihnen antworten. Trotzdem werden
458-X.book Seite 176 Dienstag, 28. November 2006 4:23 16

Get Weblogs, Podcasting & Online-Journalismus (O'Reillys Basics) now with the O’Reilly learning platform.

O’Reilly members experience books, live events, courses curated by job role, and more from O’Reilly and nearly 200 top publishers.