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Kapitel 3
Integration mit der
Windows 7-Taskleiste:
Erweiterte Features
In diesem Kapitel:
Sprunglisten 60
Miniaturansicht-Symbolleisten 71
Benutzerdefinierte Livev-Vorschau 80
Fensterumschalter 81
Zusammenfassung 85
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Kapitel 3: Integration mit der Windows 7-Taskleiste: Erweiterte Features
In Kapitel 2 haben wir die neue Taskleiste des Windows 7-Betriebssystems im Schnelldurchlauf behandelt.
Außerdem sind wir detailliert auf Entwurfsbetrachtungen und APIs (Anwendungsprogrammierschnittstellen)
für die Programmierung von Anwendungs-IDs, Taskleisten-Overlaysymbolen und Statusanzeigen einge-
gangen.
In diesem Kapitel untersuchen wir nun die erweiterten Features der Windows 7-Taskleiste:
Sprunglisten sind Mini-Startmenüs, über die jede Windows 7-Anwendung verfügt. Sie bieten schnel-
len Zugriff auf häufig benötigte Ziele (Dokumente) und Aufgaben.
Miniaturansicht-Symbolleisten Dieses Feature passt die Taskleisten-Miniaturansicht mit Remote-
steuerung des Anwendungsfensters an
Taskleisten-Miniaturansichten rendern eine Live-Vorschau aller Fenster der Anwendung von der
Taskleistenschaltfläche aus
Live-Vorschau (auch als Aero Peek bezeichnet): Dies ist eine Vollbild-Desktopvorschau der Fenster
der Zielanwendung
Benutzerdefinierte Umschalter Diese erweiterte Funktionalität wird für MDI (Multiple Document
Interface)- und TDI (Tabbed Document Interface)-Anwendungen benötigt, um Miniaturansicht-
Vorschauen und Live-Vorschau bereitzustellen
In unserer Diskussion dieser Features gehen wir noch einmal auf die Entwurfsbetrachtungen ein, die sich
auf die Integration einer Anwendung mit der Windows 7-Taskleiste und die Richtlinien der Windows 7-
Benutzeroberfläche beziehen, und wir werfen einen Blick auf die nativen und verwalteten APIs, die diese
Integration ermöglichen.
Sprunglisten
Das Startmenü von Windows Vista hat mit dem fantastischen Suchfeld die Zugänglichkeit zu Anwendungen
und Dokumenten revolutioniert. Die Produktivität lässt sich dadurch auf unzählige Arten erweitern. Aller-
dings kann das Startmenü – als globaler, systemweiter Ort – trotz dieser Verbesserungen keinen Zugriff auf
Aufgaben und Dokumente bieten, die für eine einzelne Anwendung spezifisch sind. Wenn die Anwendung
läuft, kann das Startmenü im Infobereichsymbol ein Menü anzeigen oder allgemeine Aufgaben darstellen –
doch wenn die Anwendung nicht läuft, bleibt dem Benutzer nichts anderes übrig, als die Anwendung
aufzurufen.
Mit der Konsolidierung und grundlegenden Überarbeitung der Startoberflächen, die integraler Bestandteil
des Windows 7-Desktops sind, verfügt nun jede Anwendung über ein Startmenü. Dieses – als Sprungliste
bezeichnete – Startmenü gibt jeder Anwendung einen Platz für kategorisierte Ziele und Aufgaben, die für
diese Anwendung spezifisch sind. Wie das vorherige Kapitel gezeigt hat, gibt es auf dem Windows 7-
Desktop zwei Manifestationen der Sprungliste: Eine ist Teil des herkömmlichen Startmenüs und eine andere
ist ein Popup-Menü von der Taskleistenschaltfläche der Anwendung.
Sprunglisten
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Anatomie einer Sprungliste
Abbildung 3.1 zeigt die typische Sprungliste einer Windows 7-Anwendung, nachdem mit der rechten
Maustaste auf die Taskleistenschaltfläche der Anwendung geklickt wurde. Die Sprungliste ist in drei funk-
tionell unterschiedliche Bereiche gegliedert, die wir uns nun von unten nach oben genauer ansehen.
Abbildung 3.1 Die Sprungliste einer Anwendung
Taskleistenaufgaben Diese drei Elemente im unteren Teil des Menüs sind in der Sprungliste jeder
Anwendung vorhanden, selbst wenn sie überhaupt nicht in die Windows 7-Taskleiste eingebunden ist.
Mit der ersten Aufgabe (von oben) können Sie die Anwendung (bzw. eine weitere Instanz der Anwen-
dung, falls sie bereits läuft) starten. Die zweite Aufgabe erlaubt es, die Anwendung an die Taskleiste an-
zuheften (d. h., dass die Taskleistenschaltfläche angezeigt wird, wenn die Anwendung läuft) oder sie von
der Taskleiste lösen, falls sie bereits angeheftet ist. Schließlich ist die dritte Aufgabe dafür vorgesehen,
das Fenster der Anwendung zu schließen (aber nur, wenn die Anwendung bereits läuft).
Benutzeraufgaben Der Abschnitt über den Taskleistenaufgaben des Menüs ist für Benutzeraufgaben
vorgesehen. Er kann zusätzliche Trennlinien enthalten, um verwandte Aufgaben zu gruppieren. Trotz des
Namens ist es die Anwendung – und nicht der Benutzer – die die Sprungliste mit diesen Aufgaben füllt.
Typische Aufgaben sind Verknüpfungen zu zusätzlicher Funktionalität, die in Beziehung zur Anwendung
steht und sich auch nutzen lässt, selbst wenn die Anwendung momentan nicht ausgeführt wird (im Unter-
schied zu Miniaturansicht-Symbolleisten, die nur angezeigt werden, wenn die Anwendung läuft). Zum
Beispiel stellt Windows Media Player die Benutzeraufgaben Vorherige Liste fortsetzen und Gesamte Musik
wiedergeben bereit. Bei der in Abbildung 3.1 gezeigten Anwendung lassen sich die Benutzeraufgaben Edi-
tor starten und Rechner starten aufrufen. Benutzeraufgaben werden als Verben ausgedrückt, die auf die
Anwendung bezogen sind.
Kategorisierte Ziele Der oberste Abschnitt im Menü enthält kategorisierte Ziele. Normalerweise sind
das Dokumente, die die Anwendung verarbeiten und öffnen kann. Ziele sind als Nomen aufgeführt und
Benutzer erwarten gewöhnlich, dass sie sich in derselben Anwendung öffnen lassen. (Selbst wenn die
Anwendung keinen klar definierten Dateityp besitzt oder nicht als primärer Handler für einen be-
stimmten Dateityp eingerichtet ist, können virtuelle Ziele in der Sprungliste der Anwendung den Be-
nutzer dennoch auf spezifische Funktionalität umleiten.) Das System stellt Anwendungen die

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